Das Sägewerk

Seit etwa 1600 existierte neben der Getreidemühle ein Sägewerk, welches auch durch ein Wasserrad angetrieben wurde. Somit gab es auch eine Sägemühle.

Die erste Säge- bzw Schneidemühle wurde 370 n. Chr. in einem Gedicht erwähnt.  Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Technik immer weiter.

Bis zu Beginn des 19. Jh. gab es die sogenannte "Deutsche Sägemühle", dabei wurde mit einem Sägeblatt gesägt. Dieses war in das Gatter, einem Rahmen, eingespannt, und sägte beim Niedergang. Beim Hochgang wurde das Holz an das Sägeblatt weitergeführt.

1596 wurde in Holland die sogenannte " Holländische Sägemühle" erfunden. Sie war fast identisch zur deutschen Sägemühle, nur wurden mehrere Sägen nebeneinander in das Gatter eingespannt. Diese Technik war weitaus aufwändiger zu bedienen.

1805 wurde die Kreissäge vom englischen Ingenieur Isambard Brunel erfunden. Sie revolutionierte die Sägemühlen, welche ab den Zeitpunkt immer selbstständiger arbeiteten. Auch die Rengnathmühle wurde modernisiert und wurde von nun an elektrisch gesteuert.

Das Sägewerk wurde im Jahre 1909 noch mit einem Wasserrad angetrieben.


Die deutsche Sägemühle

Die Kraft des Wassers wird über das Wasserrad auf dem Wellenbaum zum Stirnrad übertragen, welches in das Stockrad des kleineren Wellenbaums  (Welle 2) eingreift. Dadurch werden Schwungrad und Kugelscheibe gedreht, welche die Kraft des Wassers auf das Gatter übertragen, worin das Sägeblatt eingespannt ist. Das Gatter selber wird durch die beiden Gatterständer geführt und fixiert.

Der Baumstamm (Sägeklotz) liegt auf dem Klotzwagen und wird fixiert. Transportiert wird er auf Schienen, die Straßbäume heißen.

Damit der Baumstamm zersägt werden kann, muss er immer gegen das Sägeblatt gedrückt werden. Dies geschieht durch den sogenannten Vorschub. Dafür ist das Setzrad angebracht, welches durch das Schubgestänge beim Hochlauf der Säge bewegt wird. Dadurch wird das Setzzahnrad bewegt und greift in die Zahnstange des Klotzwagens. Schließlich wird das Holz gegen das Sägeblatt gedrückt.


Modernes Sägewerk

Im Lauf der Zeit wurde auch die Sägemühle der Familie Rengnath modernisiert. Die alten Geräte wurden durch elektrische Sägen ersetzt. Das Gatter wurde mechanisiert und mehrere Sägeblätter eingebaut. Außerdem wurde eine Paketieranlage installiert, welche das Schneiden von rechteckigen Holzteilen ermöglicht.

So könnte ein modernes Sägewerk ausschauen:



"Sägewerk wird Raub der Flammen" DK 31.März 2016

Bei der Bearbeitung eines Baumstammes überhitzte das Bretterschneidewerk. Es entstanden Funken, die Sägespäne in Brand setzten. Rund 100 Rettungskräfte waren vor Ort. Das innere des Sägewerks konnte nicht mehr gerettet werden, da es vollkommen ausbrannte. 

Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt. Das Altmühltaler Mühlenmuseum mit der letzten laufenden Mühle im Altmühltal, welches sich direkt neben-an befindet und ebenfalls dem Besitzer des Sägewerks Rudolf Rengnath gehört, blieb verschont.