Die Windmühle

Windmühlen sind meist historisch und werden mit Hilfe von Wind angetrieben. Die Flügel werden so gedreht, dass der Wind sie antreibt. Diese kinetische Energie wird dann verwendet, um die Maschinen innerhalb der Mühle anzutreiben. Hier gibt es, wie auch bei den Wassermühlen, verschiedene Techniken. Beispielsweise fungierten Windmühlen als Getreide-, Öl-, Säge-, Papier- oder Gipsmühle.


Geschichte

Die ersten Windmühlen, waren die sogenannten persischen horizontal Windmühlen. Einige funktionieren noch heute und sind über 1000 Jahre alt. Schriftliche Befunde deuten darauf hin das es die ersten Windmühlen schon im 7. Jh. gab. Das Windrad ist fest angebracht und kann nur aus einer Windrichtung angetrieben werden. Der Wellenbaum ist unten an einem Mahlstein befestigt. So wurde schon vor 1000 Jahren Getreide gemahlen.

Die ersten Windmühlen in Deutschland waren die Bockmühlen oder auch "Deutsche Mühle". Sie tauchten im 11. Jh. nur in Nordeuropa auf und waren einfache, aus Holz gefertigte Windmühlen.

Wie auch die Wassermühlen wurden die Windmühlen Opfer der Industrialisierung. Nur wenige überlebten; viele von ihnen sind heute Ferienwohnungen, Restaurants oder Museen. 

Die meisten Mühlen sind jedoch verlassen, zerstört oder ganz von der Bildfläche verschwunden.

 


Bauweise

Die Bauweisen der Windmühlen könnten nicht unterschiedlicher sein. Jede Region hat typische Baumerkmale, genauso wie die Zeit, aus der die Mühle stammt. Aus der Vielzahl von Bautypen werden hier nur die bekanntesten gelistet.

Holländer

Holländer: 

Im 16. Jh. entwickelten Holländer diese Bauform, welche als die bekannteste und effizienteste gilt. Vor allem durch den höher gebauten Turm, das drehbare Flügelgestell und drehbare Kappen. Die Holländer-Windmühle ist außerdem die am weitesten verbreitete Bauart.

Paltrockwindmühle

Paltrockwindmühle:

Sie ist eine Verbesserung der Bockwindmühle, nur ist sie größer und kann deshalb mehr Maschinen innerhalb der Mühle aufnehmen. Außerdem ist sie stabiler als eine Bockwindmühle.

Anders als beim Holländer wird hier das ganze Mühlenhaus in Windrichtung gedreht.


Turmwindmühlen

Eine Turmwindmühle ist, wie der Name schon besagt, eine aus Stein gebaute zylinderförmige Windmühle, die im 13./14. Jh. auf Befestigungswällen errichtet wurde. Das Windmühlenhaus ähnelt sehr einem Turm.

Diese Mühlen sind äußerst stabil, doch ist das Flügelkreuz fest angebracht und nicht drehbar. Es wird beim Bau in eine Hauptwindrichtung montiert.

Kokerwindmühlen

1410 wurde die Kokerwindmühle in Holland entwickelt und ist somit der Vorgänger des Holländers.

Die Mühlen stehen auf einem festen Plateau, dem Bock. Das Oberteil mit den Flügeln ist frei drehbar. 

So musste nicht mehr das ganze Haus nach dem Wind ausgerichtet werden.



Flügelarten

Horizontalflügel waren die erste Flügelart der Windmühlen. Ab dem 15. Jh.  verwendete man in Europa nur noch vertikale Flügelwerke. 

Die Flügel haben in der Mitte eine Rute aus Holz oder Metall, die das Flügelblatt in zwei Hälften aufteilt. Außerdem kann die Anzahl der Flügel von vier bis zu acht variieren.

Segelgatterflügel

Der Flügel wird, wie der Name schon sagt, mit einem Segel bespannt. Jedoch ist der Aufwand enorm, da der Müller jeden Tag das Segel neu bespannen muss.

Jalousieklappflügel

Diese Art ist vor allem in Mitteldeutschland verbreitet. 

Hier werden Jalousien waagerecht geklappt, in denen der Wind aufgefangen wird.

Bilausche Ventikanten

Diese Variante, benannt nach dem Erfinder Kurt Bilau, besteht aus Leichtmetall und ähnelt einem Flugzeugflügel.

Entwickelt wurde diese Technik 1924, um auch bei schwachem Wind zu mahlen.



Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Erneuerbare, natürliche Energie wird genutzt
  • flexible Bauweise, z.T. drehbar

Nachteile

  • nur in Regionen mit viel Wind nutzbar
  • keine Leistung bei Windstille